Darf ich mich vorstellen??
(Was ich hier erzähle entspricht hinsichtlich meiner ersten zweienhalb Lebensjahre nicht unbedingt den Fakten. Aber so in etwa könnte vieles abgelaufen sein.....)


Ich bin die Laika von meinem Angie-Frauli.
Ich bin  8 jahre alt und hab mit meinem Frauli Geburtstag. Toll, gelle, denn da kann sie meinen gar nicht vergessen.

Die Menschen sprechen bei uns Hunden oft von Rassen, aber bei mir kommen sie da nie auf ein Ergebnis. Da raten die rum…….Schäfer…Colli…Podenco…Jagdterrier……usw. Und am Ende sagt Frauli immer, das ist eine Laikaprinzessin, eine ganz besondere Rasse. Die ist schlau wie ein Fuchs, kann klettern und schmusen wie eine Katze und  beißen und sich selber verteidigen, wie ein wilder Wolf. Recht hat mein Frauli, so Klasse bin ich!

Als ich drei Monate alt war, da lebte ich noch mit meiner Mama in der Türkei auf der Strasse.
Meine Mama hat mir beigebracht, dass ich mich von Menschen nie nicht anfassen lassen darf, weil die gefährlich sind und außerdem hat sie mir gezeigt, wie ich an Essen komme.
Mülltonnen durchwühlen macht satt, aber Essen selber fangen macht viel mehr Spaß!!!!
Eines Tages aber, da war ein ganz schlimmer, trauriger und erschreckender Tag.
Meine Mama und meine Geschwister, wir hatten uns, seit ich auf der Welt bin, ein wenig , gaaanz vorsichtig, mit einer Frau anfreunden dürfen.
Mama hielt sich meist etwas im Hintergrund, aber sie vertraute der Frau, so dass wir uns berühren ließen, auch auf den Arm nehmen und knuddeln und wir lernten diese Frau als lieben Menschen kennen, nicht so wie die anderen, die uns mit Fußtritten vertrieben, uns Steine nachwarfen und sehr böse auf uns waren. Die gab uns regelmäßig ganz feines Futter und von ihr ging keine Gefahr aus, dachten wir.
Im Laufe der Zeit hatten die an diesem eigentlich freundlichen Ort uns zwar mal festgehalten und gepiekst, aber dafür bekamen wir tolle Belohnungen, wurden liebevoll getröstet  und wir hatten das schnell fast vergessen. Doch eines Tages waren noch mehr Menschen dabei, von der lieben Sorte dachten wir.
Sie lockten  uns an und wir meinten, dass die uns auch nur streicheln und liebhaben wollten. Zuerst waren sie auch erst ganz  zärtlich und lieb, fütterten uns......und dann.... fast muss ich jetzt weinen...dann nahmen die uns auf ihre Arme, hielten uns fest und steckten uns in Plastikboxen!!!!
Sie nahmen uns unserer Mama weg!!!!!
Mama lief davon. Sie konnte gegen soooo viele Menschen nichts ausrichten, hatte riesengroße Angst, schließlich wusste, sie, dass Menschen zu Dingen fähig sind, die uns Hunden ganz gemein weh tun. Fußtritte, Schläge mit Knüppeln und Ketten, Bewerfen mit Steinen usw., das hatte sie alles schon zu spüren bekommen in ihrem Hundeleben und auch wir kannten das zur Genüge.
Obwohl die Menschen eigentlich auch meine Mama anlocken und verpacken wollten, gelang es ihr zu entkommen, lief in ohnmächtiger Angst und Panik davon, und ich hab sie nieeee wieder gesehen.........winselheul......

Eine kurze  Zeit blieben wir dann bei den Menschen eingesperrt, durften nur in einem fest umzäunten kleinen Fleckchen Erde herumlaufen und unsere Geschäfte verrichten. Sie kümmerten sich gut um uns aber die Zeit der Freiheit auf der Straße war endgültig vorbei. Ein Mann mit weißem Kittel, den wir von damals, als wir gepiekst wurden, schon kannten, betatschte uns überall, guckte in unsere Ohren und Schnauzen und natürlich stach er uns wieder mit Nadeln ins Fleisch. AUUUTSCH!!!!
Dann kam der Tag, an dem man uns wieder in die Plastikkisten stopfte,  in eins dieser stinkenden, wackeligen, ratternden Dinger, die sie Autos nennen, stellten und uns fortbrachten. Mannomann, war mir bei dem Rumgewackle schlecht. Ich hab all die Leckereien, die sie uns vorher gegeben hatten wieder ausgekotzt.
 Ich fahre inzwischen wieder Auto

Am ganzen Körper zitterten wir. Wir  wussten ja nicht, was uns erwarten würde und wir standen Todesängste aus. Zwar sprachen die Menschen ganz ruhig mit uns und in der Zeit bei ihnen hatten wir wieder etwas Vertrauen gefasst, aber wohl war uns trotzdem dabei nicht.
Es kam noch schlimmer: Auf einem Gelände, wo ganz furchtbar viele Menschen rumliefen, Fahrzeuge rumfuhren und uns die Ohren wegen des Lärms schmerzten , wurden wir  in ein Riesengroßes Teil verladen, Flugzeug heißt das, um hilflos, wehrlos, ahnungslos darin unter Todesängsten auszuharren, bis wir nach vielen Stunden wieder in einem Gelände  ausgeladen wurden, wo dieselbe Unruhe und Hektik war wie zuvor.
Danach ging es weiter in Autos, irgendwohin und wir wussten nicht, was uns erwarten würde. Nach weiteren Stunden packte man uns endgültig aus. Wir dachten, nun wären wir im neuen zu Hause angekommen. Wir bekamen hier reichlich gutes Futter, saubere Schlafplätze, ganz viele Streicheleinheiten und dort durften wir zusammen hinter Zäunen toben, uns balgen, lernten andere Hundekameraden kennen und meinten:
So ist das Leben schön und so soll es bleiben.
Ich lernte Menschen von einer ganz anderen Seite kennen. Zuverlässig, liebevoll und gerecht.
Manchmal kamen fremde Menschen vorbei, schauten uns genau an, gingen mit uns spazieren, angehängt an so Leinendinger, die ich aber total unangenehm und hässlich fand,.....und verschwanden wieder.
Oft verschwanden mit ihnen auch Kameraden von uns.

Eines Tages waren da nun Menschen dabei, mit denen verschwand dann ich.
Erst hab ich mich gefreut, weil sie ja anfangs so lieb waren und ich in meinem neuen Zuhause sogar 7 weitere Hundekameraden hatte !!!! Man möchte meinen, das wäre ein tolles Hundeleben, gelle? Aber so kann man sich täuschen.
Manchmal waren diese Menschen wie ausgewechselt. Sie rochen dann echt komisch, unangenehm für feine Hundenasen, schepperten mit Flaschen rum, manchmal warfen sie die sogar und daran konnte man sich ganz böse verletzen .
Wenn sie so grässlich rochen, da hatten sie uns nicht mehr lieb. Wir kassierten Fußtritte, Schläge und sie brüllten uns an, wenn wir irgendwie im Weg waren. Das Schlimmste war: Wir wussten gar nicht, wie man es hätte anstellen können, NICHT im Wege zu sein. Was ihnen einmal nichts ausmachte und sie sogar gut fanden...ein andermal bekamen wir für genau dasselbe wieder Schläge und Tritte.
Und weil ich mich dort nicht mehr wohlfühlte, wollte ich weglaufen.
Ich, Laika, kann supergut klettern und springen, und so kletterte ich über den Zaun und lief weg.    
Wie man sich selber füttert, hatte ich ja von Mama gelernt und lieber wollte ich so auf der Straße wie früher leben, als an diesem schrecklichen, ungerechten Ort bleiben.
Leider konnte mich keiner der Kameraden begleiten, weil sie alle nicht so gut im Klettern waren wie ich. Aber in dieser Welt, wo ich nun allein rumlief gab es so viele erschreckende Sachen!!!!
Autos und Riesenautos, die krachten, stanken ,und so schnell fuhren, dass ich oft ausweichen musste, um nicht unter ihre Räder zu kommen. Oft vertrieben mich die Menschen mit Stöcken und Fußtritten, wie früher in der Türkei, wenn ich ihnen zu nahe kam, in der Absicht, ihnen zu zeigen, dass ich eine ganz liebe Laika bin.
Irgendwann war ich so kaputt und verängstigt, dass ich mich nur noch hinlegen wollte um mein Schicksal abzuwarten.
Ich ließ mich widerstandslos von einem Mann mitnehmen, in der Hoffnung, der wäre einer von der Guten Sorte..........aber , der brachte mich zurück, von wo ich weggelaufen war.
Dort hatte man den Zaun mit Brettern erhöht und ich kam an die Kette, durfte nicht mehr mit den Kameraden toben. Die fingen an, mich an der Kette zu ärgern und zu piesaken, und wenn ich mich dann zur Wehr setzte, und die Menschen bemerkten es, gab es Schläge für uns.
Naja, flink wie ich bin, hab ich mich beim Abhängen mal losgerissen und der hohe Zaun konnte mich nicht aufhalten.
Schließlich, als ehemaliger Straßenhund, mit einer Mama wie meiner, die mir Überleben beigebracht hatte, war eine meiner besten Fähigkeiten, das Überwinden von Hindernissen.
Leider fing man mich wieder ein und das Ganze wiederholte sich mehrmals.

Inzwischen hatte ich das ganze Vertrauen in die Menschen, das ich langsam und vorsichtig aufgebaut hatte, wieder verloren und wollte gar nix mehr von ihnen wissen. Ich hab einfach, ohne Freude und Hoffnung nur noch alles über mich ergehen lassen und lebte mehr schlecht als recht einen Tag nach dem anderen.........bis...
Bis jemand kam, den ich kannte!!!!

Einer, der Menschen des Tierheims indem ich mit meinen Geschwistern die ersten Monate in Deutschland verbrachte, die ich als lieb schätzen gelernt hatte, bevor ich hierher verschwunden war, kam und brachte mich dorthin zurück!!!
Ich glaube es waren inzwischen fast zwei Jahre des Weglaufens und Wiedereingefangen Werdens vergangen.
Die Menschen dort bemühten sich sehr um mich....aber ich konnte ihnen nicht mehr vertrauen.
Zu schwer war ich enttäuscht worden und ich glaubte nicht mehr daran, dass ich es für immer gut haben könnte.
Manchmal, wenn es mir wirklich ungefährlich vorkam, dann ging ich zu ihnen und ließ mich streicheln, aber das war selten der Fall. So vergingen ein paar Monate, in denen ich mich körperlich erholte, jedoch mit jeder schnellen Bewegung, jedem ärgerlichen Ton, jedem Gescheppere ,jedem Knall, jedem schnellen Schritt auf mich zu, holte mich auch meine Vergangenheit ein und es gelang mir nicht wieder Vertrauen zu fassen.
Wenigstens zwangen sie mich zu nichts und ließen mich meist in Ruhe.
Mit den anderen Hunden war ich auch nicht mehr so gut Freund wie früher, schließlich hatte man mich, wehrlos an der Kette hängend, oft böse gequält.
Am liebsten war mir damals, einfach allein irgendwo zu liegen, beobachten, in Ruhe gelassen werden UND:
JA Juchhuhhh, auch dort konnte ich anfangs manchmal meine Freiheit wiederfinden, indem ich über den Zaun kletterte!!!
Ich hab die mal reden gehört von wegen „Zweimeterzwanzig“ und „klettert wie ne Katze“ usw. Ja echt hey, die haben da über mich gesprochen!!!!!
Und obwohl ich dort sogar immer freiwillig zurückgekommen bin wenn ich wieder ausgiebig gejagt hatte, weil sie ja soweit in Ordnung waren, konnte ich plötzlich von dort auch nicht mehr abhauen.

So jage ich heute:Snoopys Plüschhasen! Ätsch!
Eines Tages, bei einem Ausbruchsversuch, fühlte ich großen Schmerz und fiel rückwärts wieder vom Zaun herab.
Es waren  dünne Streifen am Zaun angebracht worden, die verdammt stark weh taten, als wenn sie beißen würden, wenn man an den Zaun hüpfte!!!!!!

Wisst ihr, was dann passiert ist????????

Es kam ein Tag, an dem sich mein ganzes Leben doch noch verändern sollte.
Ich war mit meiner Hundegruppe im Schlafhaus mit Auslauf, und von da holte man uns ab,  in den großen Auslauf.
Ein paar fremde Menschen waren da mit drinnen und auch ein frecher, wilder Jungspunt, etwas kleiner als ich, aber der sah mir irgendwie ähnlich.
Natürlich ist der nicht so hübsch wie ich, aber ich spürte gleich, dass der ok war. Der hat gleich die Rute eingezogen und ist abgehauen....lach..., als ich ihm zu verstehen gab, dass man sich einer Laika wie mir nur in respektvoller Weise nähern darf.
Und weil er mir so gut folgte, durfte er dann auch mit mir im Auslauf rumbummeln.
Ein nettes, temperamentvolles, etwas ungezogenes Bengelchen war er, aber dem fehlte wohl nur eine Hundemama, die ihm Manieren beibringen könnte.
Dann wurden die anderen der Gruppe wieder aufgeräumt und ich durfte dort alleine mit dem Jungrüpel rumbalgen und ihm schon mal gleich zeigen, wie ein Hundebub sich zu benehmen hat. Ich bemerkte, dass die Menschen, mit denen der gekommen war, mich ganz genau beobachteten.
Aus den Augenwinkeln hab ich das mit denen dann genauso gemacht.
Es kam mir komisch vor und hätte möglicherweise gefährlich werden können.
Als sie mich und den Jungen riefen, blieb ich lieber im äußersten Eck des Auslaufs und guckte erstmal zu, was die mit dem Kerlchen machten, das sofort zu ihnen lief, als sie seinen Namen nannten.
Snoopy heißt der!
Ich tat so, als hätte ich keinen Namen und vor allem , als hieße ich nicht Laika.
Neeee, mir war echt nicht schon wieder nach Menschenstress und Enttäuschungen zumute!
Eigenartig verhielten die sich.
Sie riefen nicht noch einmal, waren einfach nur lieb zu dem Bengel und ich sah, dass der seinen Leuten total vertraute und richtig glücklich und zufrieden bei ihnen war. Er durfte auch einfach wieder zu mir laufen und mit mir weiter spielen.

Sooo klein war der Snoopy damals, viel kleiner als ich!!
Als er später wieder zu ihnen lief, lustig und fröhlich, einfach so, freiwillig, ohne gerufen worden zu sein, na, da konnte ich nicht anders, da musste ich doch selber mal nachschauen, was das für welche waren.
Die ließen mich ankommen, bedrängten mich nicht und vooorsichtig hab ich dran geschnüffelt, bin unter der Hand der Frau durchgekrochen und die tat nix!!!! Aber auch gar nix!!!!!!!! Ich hab mich mit der Hand der Frau selber streicheln dürfen, ohne dass die nach mir gegriffen hätte und ich bekam so ein Gefühl........ja, so warm...so schön...so ohne Angst......und ich hab das genossen!! Urplötzlich kam ein Cocker aus meiner Hundegruppe an diese Frau ran und wollte gestreichelt werden.
Der blöde Kerl war entwischt, als sie die anderen aufgeräumt hatten. Boahhh, da bin ich aber fast explodiert!!!!!!
Den hab ich dann mal ganz schnell von der guten Frau weggekniffen.

Gerade in diesem schönen Moment, wo ich endlich gespürt habe, dass es noch Menschen gibt, die so viel Wärme und Liebe ausstrahlen, die einen so süßen Bengel dabei haben, der mir das auch bestätigt hat……gerade JETZT wollte ich diese Frau und den Bengel nicht mit dem doofen Cocker teilen. Dieser Moment  sollte mir nun ganz alleine gehören!!!!!

Stellt euch vor, die Frau von dem dortigen Zuhause holte ein Geschirr und leinte mich an und schickte mich mit den Menschen und dem Junghund aus dem Heim hinaus zum Spazierengehen.
Das kannte ich ja schon und ich freute mich, endlich mal wieder was anderes schnuppern zu dürfen, als die öde Umzäunung!!
Voller Vertrauen und Hoffnung ging ich mit ihnen mit und im langen Gras hab ich mich dann mit dem Bengelchen gewälzt und gefreut, hab mit ihm trotz Leine gespielt und versank in einer Wolke von Glück, hab gezogen wie dolle, weil ich Hasen gerochen hab und überhaupt, ich wollte weg von hier, spürte zum ersten Mal seit langer Zeit richtige Lebensfreude in mir drinnen!!!!!!!!!
Aber leider hat alles Schöne so schnell ein Ende und wir gingen zurück ins Tierheim.
Dort sprach die Frau eine Zeitlang mit dem Tierheimfrauchen. Sie hatten Papier in der Hand auf das sie guckten, während ich die Nähe der freundlichen, warmen Frau genoss und nicht von ihrer Seite gewichen bin.
Das Tierheimfrauchen sagte sowas wie „ das soll wohl so sein, die hat sich SIE nun ausgesucht, die gehört zu ihnen, das mit dem Geburtstag ist wohl ein Wink des Schicksals…usw…gefaselgefaselgefasel…“…Menschen faseln oft eeendlos lange!!!

Ich dachte, die nimmt mich jetzt mit, die befreit mich, die mag mich, das spürte ich ganz deutlich!!! 

Doch……auf einmal bückte sie sich, hatte Tränen in den Augen, streichelte mich, sagte was von „ich hol dich ganz bestimmt , süße Maus, ich versprech dirs, so bald es geht“……und die Tierheimfrau packte sich mich untern Arm und trug mich fort, zurück in meine Hundegruppe.
Das tat so weh.
Menschen können mir sagen und versprechen, was sie wollen…solange sie es nicht tun, glaub ich ihnen nichts mehr!
So blieb ich dann eben dort und lebte weiter, Tag um Tag, Nacht um Nacht, immer dasselbe, keine Ausbruchsmöglichkeiten mehr…ödes, blödes, Hundeleben.                                                

An genau so einem öden, blöden Hundelebentag, da stand sie plötzlich wieder da!!!!!!!! 

Mich hübsche Maus konnte sie nicht vergessen!

 

Stellt euch vor: Diese Frau war doch tatsächlich nach einigen, viel zu langen Wochen, wiedergekommen! Sie war da und ich hab sie gleich wiedererkannt. Ich durfte mit den Menschen mit ins Haus gehen, ins gemütliche Wohnzimmer, von wo aus die Hunde mit den neuen Menschen immer verschwanden.      
Ich hab mich neben sie auf die Bank gesetzt und bin ihr nicht mehr von der Seite gewichen.
MEIN MENSCH WAR WIEDERGEKOMMEN!!!!!!
Der Junghund war nicht dabei, das machte mir Sorgen, aber irgendwie war ich doch zuversichtlich, dass das nun gut enden würde. Ich hab mich sooo angestrengt, nur einfach dolle lieb zu sein, damit sie mich lieb haben kann und mitnimmt. Und, sie hat mich mitgenommen!!!!!
Sie und noch zwei andere Menschen, von denen ich heute weiß, dass sie die erwachsenen Kinder der Frau sind, Fabian und Yvonne, ging mit mir raus zu einem Auto, das mir Angst machte, und ich wollte doch so gerne mit ihr mitgehen.
Aber doch nicht FAHREN!!!!!!!
Kotzübel war mir allein bei dem Anblick. Nicht, dass die mich nun in ein Flugdings verfrachtet und in die Türkei zurückbringt…oder schlimmer noch, zu den anderen Menschen, mit den vielen Hunden!!!
Ich hab mich gesträubt, ganz flach auf den Boden gekauert, gezittert am ganzen Leib, und ich war nahe dran zuzubeißen.
Doch mein neues Frauli hob mich vorsichtig , aber mit sicherem, vertrauenseinflößendem Griff hoch und setzte mich ins Hinterteil des Autos. Die hatte gar keine Angst , obwohl ich ihr drohte sie zu beißen und das hat mir dann auch etwas Angst genommen, so dass ich sie gar nicht mehr beißen wollte.
Von hinten bin ich dann ganz schnell auf den Schoß von dem Fabian geklettert. Er hielt mich bei der ganzen Fahrt schön fest, um alle Kurven rum und mein Gekotze hat ihn auch nicht gestört. Ich hab zwar vor lauter Angst eine Riesenmenge an Haaren verloren, gezittert und gesabbert, aber gleichzeitig waren da auch gute Gefühle mit auf der Fahrt. Hoffnung auf ein besseres Leben!

Tatsächlich, genauso sollte es auch werden!

Besser, als alles, was ich je zuvor erlebt hatte. Im neuen Zuhause war der Snoopybengel und der begrüßte mich freundlich.
Nachts schlief ich erledigt, fix und alle von den vielen neuen Eindrücken mit dem anderen Sohn der Frau und dem Snoopy im Wohnzimmer auf der Couch und ich war seelig.   
Der Floriansohn, der Frau, der kann kuscheln, das sag ich euch! Der ist weltbester Hundekuschler und Streicheler überhaupt. Mein weltbester Floriankuschler!!
Einen Besseren gibt’s nie nicht nirgends auf der Welt!!!!! Die kommende Zeit wurde anstrengend für uns alle, schließlich wussten die nicht, was mir alles Angst macht und wie ich so überhaupt drauf bin, als Laika, die ich nunmal bin.

Aber wir habens geschafft und uns zusammengelebt und gegenseitig verstehen gelernt.

Heute sag ich, Laika:

Besser hätte ich es wohl kaum erwischen können, trotz der vielen Fehler, die auch das neue Frauchen gemacht hat, aber sie hat mich immer spüren lassen, dass sie mich total lieb hat und verstehen will, und sich ganz viel Mühe gegeben, mich kennen zu lernen, und das ist die Hauptsache!