Nix gegen Sport - Aber man kanns auch übertreiben!

 

 

 

 
Im Wiki wird der Begriff definiert : http://de.wikipedia.org/wiki/Sport
 
Manche sagen: "Sport ist Mord".
Andere wiederum sind regelrechte Sportjunkies, die entweder Extremsportarten betreiben oder auch eine beliebige Sportart auf eine Art und Weise betreiben, die ein gesundes Maß an körperlicher Betätigung und Förderung der Fittness überschreiten.
Ich persönlich gehöre weder der Sport-Mordfraktion, noch den Junkies an.
Ich bewege mich gerne in der Natur, strenge mich auch gerne an um meine Grenzen zu suchen und manchmal auch auszuweiten, jedoch war mir selbst dabei nie wichtig, mich in Wettkämpfen mit anderen Sportlern zu messen und zu vergleichen.
Soll doch jeder machen, was er für sich selbst als in Ordnung empfindet. Wenn sich manche Menschen dabei selbst körperlich oder auch psychisch schädigen, dann ist das ihr persönliches Problem und sie tragen die Verantwortung für die Folgeschäden, die sie sich zuziehen.
 
Die Beweggründe jedes Einzelnen, sich selbst an und über seine Grenzen hinaus zu (über)fordern sind vielfältig. Meiner Meinung nach versuchen viele "Extrem-Sportler" mit übersteigertem Ehrgeiz persönliche Schwächen und Defizite, Komplexe und andere Unzulänglichkeiten zu kompensieren.  
Solange es nur den Einzelnen selbst betrifft, ist das in Ordnung. Doch, sobald jemand aus Eigennutz heraus ein anderes Lebewesen dazu benutzt, sich mit Hilfe dieses Lebewesens zu profilieren, beginnt für mich der Bereich, indem der Mensch Verantwortung für das Wohl seines "Sportpartners" zu übernehmen hat. 
 
Mal ganz davon abgesehen, dass Menschen sogar oft ihre eigenen Kinder dazu benutzen, um sich mittels derer Leistungen und Erfolge ins Rampenlicht zu stellen, verwenden Menschen auch ihre Tiere als Hilfsmittel im Sport, sozusagen als Sportgeräte. 
Natürlich ist es für Kinder und Jugendliche besser und gesünder, sich in Sportvereinen zu betätigen, als vorm Computer oder TV zu sitzen..................doch sie sollten nicht dafür herhalten müssen, die leider unverwirklichten Träume der Eltern in die Realität umzusetzen.

Wieviele Väter und Mütter, die beispielsweise selbst gerne Fußball-Tennis-oder Balettstars geworden wären, drängen ihre Kinder von klein auf in genau diese Sparten des Sports, die sie selbst einst so geliebt haben??????

Die Kinder geben ihr Bestes, weil sie von Anfang an lernen: "Strenge ich mich an und habe Erfolg, dann bekomme ich Zuwendung und Bestätigung durch Mama und Papa".

Natürlich tun den Kindern Erfolgserlebnisse gut und stärken sie im Selbstvertrauen. Dagegen ist nichts einzuwenden.

Die Eltern sollten jedoch offen dafür bleiben, wahrzunehmen, ob und wann der Zeitpunkt kommt, an dem die Kinder andere Stärken und Fähigkeiten suchen und ausprobieren wollen, die sie für ein erfolgreiches Leben in der Zukunft brauchen.

Trotz großer Erfolge im  Lebensbereich "Sport", sollten sie sich nicht nur hierüber definieren müssen, sondern sich auch in anderen Bereichen erfolgreich und kompetent erleben können.........................Nur bleibt ihnen dafür oft nicht ausreichend Zeit, wenn sie von einem Tunier zum anderen gekarrt werden und natürlich keine Trainingsstunden ausfallen lassen dürfen.

 
Selbst "musikalische Ausbildung" kann sich zu einer Art Extremsport und allen den damit verbundenen negativen Auswirkungen entwickeln, wie wir kürzlich durch den Tod des "King of Pop", Michael Jackson, erleben konnten.
 
Egal worauf der Focuss gerichtet ist: Wenn dabei der Weitblick auf andere Lebensbereiche  verloren geht und sich zu einem eng begrenzten Tunnelblick zusammenzieht, wirds ungesund.
Hobbys, also spezielle Lebensbereiche, die Freude machen und Erfolge bringen finde ich wichtig. Doch Leidenschaften, die sich zu Süchten entwickeln, bergen alle Gefahren der Sucht.
Das sollten Eltern im Auge behalten, wenn sie ihre Kids zu Hochleistungen anspornen, auch wenn sie sie eigentlich dadurch "von der Straße weghaben wollen", damit sie nicht irgendwann (Drogen)-süchtig werden. 
 Die Kinder werden eines Tages hoffentlich ihre Leben in die eigenen Hände nehmen und eigene Entscheidungen treffen, ihre Leben selbst gestalten und sich vielleicht neue Bereiche suchen, die ihnen guttun und Spaß machen...................................................
 
 
......................................Aber das "Sportgerät" TIER bleibt seinem Besitzer ein Leben lang ausgeliefert.      
 
Sind Tiere eigentlich sportlich????????????????????????????
 
Betrachten wir die unterschiedlichen Sportarten, die Menschen mit Tieren betreiben, dann lautet die Antwort wohl:
JA, sie sind zu Höchstleistungen fähig!
 
Nehmen wir als Beispiel den Hundesport.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hundesport , so hört sich das erstmal ganz positiv an. Da ist von Harmonie zwischen Mensch und Hund, von Beschäftigungen die die Lernfähigkeit, den Bewegungsdrang sowie die übrigen Anlagen des Hundes berücksichtigen usw. die Rede.  
 
Aufgelistet im Wikipedia sind:
  Des Weiteren:
Daneben gibt es noch die Möglichkeit, seine eigenen sportlichen Ambitionen in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen und sich ehrenamtlich in Rettungshundevereinen  zu engagieren. Allerdings erfordert dies über den sportlichen Ehrgeiz hinaus, ein großes Maß an persönlichem Einsatz und ist mehr als ein Hobby. Hier gilt es abzuwägen, worauf man im normalen Alltagsleben zu verzichten bereit ist, um den Anforderungen dieser Tätigkeit gerecht zu werden.
 
Jemand der Vollzeit berufstätig ist oder eine Familie mit Kindern zu versorgen hat, wird dies nur unter intensivem Einsatz seines Umfeldes erreichen können. Da Rettungshundearbeit jedoch keine bezahlte Tätigkeit ist, bedeutet es womöglich, auf Verdienstmöglichkeiten zu verzichten und auch, das Familienleben nach seiner "Berufung zum Rettungshundeführer" auszurichten.
 
Das ist natürlich nicht jedermanns Sache. Wer sich dazu entscheidet, anstatt zu arbeiten und Geld zu verdienen, kostenlos Zeit, dazu noch Geld zu investieren und sich intensiv anstatt der Familie, der Rettungshundearbeit zuzuwenden, wird seine persönlichen Gründe dafür haben.
 
Eventuell aufgefundene und gerettete Opfer werden es natürlich aus tiefestem Herzen danken und der Rettungshundeführer kann stolz auf sich sein, schließlich leistet er vollkommen uneigennützig Außerordentliches für andere Menschen. Ich sehe hier, ebenso wie in allen anderen Hundesportarten, die Gefahr, übers Ziel hinauszuschießen und das Wohl aller Beteiligten aus den Augen zu verlieren.  
 
Ich stehe auf dem Standpunkt: 
 
Ich bin ein Mensch und meine Artgenossen sind mir das Nächste und Wichtigste. Erst danach kommen die Tiere.
 
Als ich noch Familie und Kinder zu versorgen hatte, wurden die Kinder ins Geschehen rund um die Pferde und Hunde miteingebunden, jedoch war meine Freizeit die Zeit, in der mich meine Kinder nicht brauchten oder sie ausnahmsweise auch mal von anderen Personen betreut werden konnten. Leider muß ich zugeben, dass mein Exmann dabei doch manchmal zu kurz kam. Sorry dafür.  
 
Zurück zur Tierhaltung:
 
Im Vordergrund sollte für jeden Tierhalter, der sich dazu entschieden hat, ein Tier ins sein Leben zu holen, das Wohl seines Tieres stehen. 
Doch wieoft werden Hunde "verheizt", damit sie Höchstleistungen erbringen, funktionieren und dem Menschen helfen, dass der sich profilieren und nach außen hin aufwerten kann??????? 
Wieoft werden Tiere als Mittel zum Zweck gehalten, ohne dass sich der Tierhalter dessen selbst bewußt ist oder es zumindest jemals zugeben würde? 
Schließlich liebt man seinen Hund und tut doch alles dafür, dass er gesund ist oder zumindest wiederhergestellt wird, wenn er im Dienste seines Menschen Schäden davon getragen hat. 
 
Ich selbst habe mehrere Hundevereine besucht und über kurz oder lang wieder verlassen. 
Was mir bisher in jedem Verein fehlte, war, der Respekt vor dem individuellen Wesen des Hundes. 
 
Kein Hund bittet seinen Menschen darum, mit ihm über Plastikstangen zu hüpfen, Scheiben in die Luft zu schleudern, damit er sie fangen kann, ihm Kunststückchen beizubringen, wie zB: rückwärts im Slalom durch die Beine eines gehenden Menschen zu laufen, ihm einen Schlitten anzuschnallen, Gegenstände oder Menschen zu verstecken, Schafe für ihn einzusperren usw. Der Hund hat arteigene Bedürfnisse, Triebe, Anlagen, die es zu befriedigen und auszulasten gilt, damit er sich wohlfühlen kann und keine für das Zusammenleben in der Zivilisation störenden Verhaltensweisen entwickelt.
 
Natürlich kommen die einzelnen Möglichkeiten im Hundesport dem entgegen und sind geeignet für den Hund Bereiche zu schaffen, in denen er sich "ausleben" kann. Doch meiner Meinung nach ist Hund Hund und bleibt Hund. 
Pokale und Ehrungen sind schön für den Menschen - der Hund braucht sie jedoch nicht. 
Solange der Mensch aus Spaß an der Freud, mit dem nötigen Wissen über das Lernverhalten, die Körpersprache, die Triebe und Instinkte mit seinem Hund zusammen ohne Zwang und Gewalt und auf der Basis von freudiger Motivation Leistungen erarbeitet, finde ich das in Ordnung. 
Der Hund wäre damit zufrieden, wenn er konsequente Erziehung bekäme und auf regelmäßigen Ausflügen in der Natur,  rennen und sich körperlich auslasten, Sozialkontakte mit Artgenossen pflegen, natürliche Hindernisse überwinden, Ersatzbeute suchen und jagen, seine Triebe befriedigen dürfte und für Instinkthandlungen nicht unfair bestraft würde. 
   
 
Was macht der Mensch?
 
-Züchtet spezielle Rassen, mit speziellen Eignungen, die den speziellen Bedürfnissen der individuellen Menschenpersönlichkeit entgegenkommen, vermischt diese auch untereinander und hört nicht auf, ständig weiter herum zu experimentieren, damit der Hund in allen Lebenslagen, je nach dem, was der Mensch wünscht, funktioniert.
 
-Erschafft genetisch bedingte Krankheiten, egal ob physicher oder psychischer Natur und hat damit ein weiteres Spielfeld für den Menschen geschaffen, nämlich den Menschen, die die geschädigten Hunde wieder zu therapieren versuchen.
 
 
Willkommen im Zeitalter des Hundeschulen-Hundetrainer-Hundephysiotherapeuten-Hundepsychologen-undwasweißichnochallesbooms. 
Das alles braucht der MENSCH- und was der Mensch haben will, produziert er. 
Hat "Gott" das so gemeint, als er angeblich sagte, der Mensch solle sich das Tier zum Untertan machen? 
 
 
Egal: Lange Rede, kurzer Sinn. Ich liebe meine Hunde, wie wahrscheinlich Ihr alle auch. 
Ich versuche, ihnen ein möglichst angenehmes, artgerechtes Hundeleben zu ermöglichen, ohne Überforderung und hohen Leistungsdruck mit dem daraus resultierenden Streß. 
Sie sind für mich keine Prestigobjekte, die mir helfen irgendwelche Profilierungssüchte zu befriedigen. 
Ich habe Fehler gemacht und mache sie immer wieder, aber ich wertschätze meine Hunde, so wie sie sind. Nicht perfekt, nicht funktionierend und kadavergehorsam, nicht materiell wertvoll, weder besonders schön, noch besonders leistungsfähig. Sie bringen mir keine Pokale, keinerlei öffentliche Ehrungen und Anerkennungen...und doch:
 
Sie sind einzigartig und bereichern mein Leben auf wunderbare Weise, einfach, weil sie sind, wie sie sind. Hunde.   
 
Ebenso halte ich es mit der Pferdehaltung.
 
Mein Pferd steht nicht mehr eingesperrt in einer Box. 
Es muß weder über Hindernisse springen, noch besonders elegante, andressierte Bewegunsgabläufe ausführen, auch muß es keine Zig-kilometerdistanzritte absolvieren oder sonstwelche besondere Leistungen erbringen. 
Natürlich kann ich ihm genausowenig wie den Hunden, ein wirklich natürliches Leben ermöglichen. In der Natur sind unsere durch Zuchtexperimente "genetisch veränderten Wölfe" und ebenso "verzüchteten Wildpferde" gar nicht mehr überlebensfähig. 
Mein Pferd darf in einem gepflegten Offenstall in einer relativ stabilen Kleingruppe leben, wird nebenbei seinen Möglichkeiten entsprechend beschäftigt und ich freue mich täglich, wie gut er sich entwickelt hat, obwohl er alles andere als gute Voraussetzungen für ein "Pferdeleben in Menschenhand" mitbringt. 
Seine körperlichen Handycaps machen ihn nahezu unreitbar und seine psychischen Schäden, die er sich im Laufe seines Lebens zugezogen hat, machen ihn für pferdeunverständige Menschen etwas schierig zu händeln. Schön zu erleben, wie Menschen, die sich mit der Eigenart von Pferden auseinandersetzen, mit ihm klarkommen und ihn annehmen, so wie er ist. Dadurch kann er auch seine Stärken und Vorzüge zeigen, weil er nicht nur auf seine Schwächen reduziert wird.
 In den 7 jahren, seit ich ihn gekauft habe, hat er mir noch kein Schleifchen, keinen Pokal und auch keine sonstige Auszeichnung eingebracht. Wird er auch nie tun.
 
Er hat mir viel Wichtigeres und Wertvolleres gegeben: 
In jedem Moment unseres Zusammenseins gab und gibt er mir sein aufrichtiges, authentisches, ehrliches Feedback und damit hat er einen wertvollen Beitrag zu meiner persönlichen Weiterentwicklung geleistet. Eine Höchstleistung, wie ich behaupte!
 
Er hat meine Lernbereitschaft immer wieder von neuem entfacht, ebenso wie die Hunde es taten und tun. Sie haben mir "Wissen geschenkt", das ich für wertvoller halte als alle Pokale der Welt, die man in Gold gießen und mit Diamanten besetzen könnte.